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56° 39' 0'' N, 16° 28' 0'' E
Wattewolken am Himmel, Frauen in weißen Kleidern, Mädchen mit Blumenkränzen im Haar. Schlag drei Uhr nachmittags sind die Straßen wie ausgestorben, die meisten Läden machen gar nicht erst auf, und selbst der Wind hat sich gelegt. Im ordentlichen Schweden fällt der Midsommarafton immer auf einen Freitag (irgendwann zwischen dem 19. und dem 24. Juni). Dann werden am Vormittag Blumen gesammelt oder gekauft, dann sitzt man ab Nachmittag zusammen und genießt den längsten Tag, im Norden wird es gar nicht dunkel und im Süden höchstens zwei Stunden.
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56° 5' 38'' N, 15° 51' 25'' E
Rote Häuschen und weiß getünchte LKW-Reifen an der Kaimauer — Hanö, die wilde Ferieninsel, der im Sommer stets volle Hafen, der willkommene Halt beim Sprung zur Ostküste.
Das erste Mal waren wir hier im ersten Jahrhundertsommer, irgendwann in der 2000er Reihe, zum ersten Mal hatten wir ein Boot, mit dem wir über die Ostsee fahren konnten, zum ersten Mal erlebten wir die Ruhe der langen Überfahrten und die Hektik im stets vollen Hafen von Hanö, wenn zwischen sechs und sieben die Boote einliefen, einen Platz zum Festmachen suchten, und sich das Knäuel endlich zu Zweier- und Dreierpäckchen ordnete.
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55° 33' 34'' N, 14° 21' 19'' E
Saftig grün ist die flache Küste Südschwedens, dunkle Wolken werfen Schatten, noch aber scheint die Sonne und bläst der richtige Wind die Wolken fort und uns ans Ziel. Einer der schönen Segeltage — eins mit Wellen, Wind und Wasser. Dunkelblau bis zum Horizont.
Den Hafen in Ystad kennen wir nur rappelvoll mit Dreierpäckchen an der Kaimauer. In der Vorsaison klaffen viele Lücken an den nagelneuen Stegen, und mit Hilfe eines belgischen Seglers klappt das Anlegen mühelos. Ebenso mühelos kommt ein Gespräch zustande über die Vorteile von dänischen Werftbauten (sein Schiff) gegenüber belgischen Booten (unsere Volver). Im Hafenamt erwartet uns kein Automat wie in vielen dänischen Häfen, sondern eine Hafenmeisterin wie meistens in Schweden, und auf der Terrasse des Hafenlokals mit Blick auf den Strand ist unser Glück in der Sonne vollkommen.
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55° 11' 15'' N, 14° 42' 12'' E
Grillengezirpe, Schafsmäh, Gräserrascheln, Schwalbenzwitschern. Und überall hübsche restgedeckte Häuschen.
Ein ruhiger Zipfel, wo sich Rügen ausgefranst in den Greifswalder Bodden streckt. Die Zicker Berge, grüne Hügel mit Hainen, Fischerhäfen, eine alte Bootswerft. Nach der Wende hat der Tourismus das Mönchgut entdeckt. Vor ein paar Jahren bekamen wir hier den östlichsten Fisch der Umgebung, frisch geräuchert. Frischen Fisch gibt es immer noch, doch die friedliche Koexistenz von Ferienhaussiedlung und Sportboothafen ist schon wieder Vergangenheit. Zwischen Hafenmole und Häuserwiese verläuft ein Zaun, Segler müssen sich im Container waschen und im Restaurant gibt es das, was es überall sonst auch gibt.