Positionsmeldung

Nora

Willkommen

Positionsmeldung erzählt von Reisen. Manche führen aufs Meer, manche nur ein paar Schritte vor die Haustür, manche ereignen sich auf Papier, auf Bühne und Leinwand oder virtuell.

Ich freue mich über Begleitung.

 

57° 45' 27'' N, 16° 39' 5'' E

 

 

website blog 155Es donnert in der Ferne, es regnet in der Sonne, das Außenthermometer zeigt 25 Grad, aber wohl nur, weil der Fühler direkt beschienen wird. Wir schaukeln am Steg und warten auf den Kran.

Resilienz beschreibt in der Werkstoffphysik eine Eigenschaft von Stoffen, die nach Momenten extremer Spannung wieder in den Ausgangszustand zurückkehren. Die Psychologie verwendet den Begriff, um die seelische Widerstandsfähigkeit in Krisen zu beschreiben. Gemeinhin gilt Resilienz als wünschenswert, der Grundstock wird in der Kindheit gelegt, Gelegenheiten zur Stärkung bieten sich ein Leben lang.

Wenn einem das normale Leben nicht ausreicht, kann man sich ein gebrauchtes Boot anschaffen, um die eigene Resilienz zu testen und immer weiter auszubauen, denn beim Fahrtensegeln gelten zwei Gesetze:
1. Was kaputt gehen kann, das geht auch kaputt.
2. Wenn etwas kaputt geht, dann auf jeden Fall am Freitagnachmittag.

Endlich hatte der Wind gedreht, endlich waren wir im ersten Schärengarten angekommen, lagen außen auf einer ehemaligen Lotseninsel und genossen erst die Sonne und dann das Fußballspiel. Vor der Weiterfahrt am nächsten Morgen ist ein Tauchgang nötig. Nur zur Sicherheit, das Steuer ruckelte so eigenartig. Die Neuigkeiten, die der Kapitän aus der kalten Ostsee mitbringt, sind alles andere als gut: Das Ruder hat sich geteilt, hängt nur noch lose zusammen. das Boot muss aus dem Wasser. Wo ist die nächste Werft, wo ist der nächste Kran?

website blog 156Das ist nicht schwer herauszufinden, und die nächsten Tage in Västervik bieten uns viele Möglichkeiten unsere Widerstandsfähigkeit zu stärken (frei nach den sieben Resilienzfaktoren).

1. positive Einstellung: ein Kran wird kommen, ein Monteur wird Zeit haben
2. vorbereitet sein: siehe oben, was kaputt gehen kann …
3. Akzeptanz der Realität: mindestens eine Woche Urlaub auf der Werft
4. lösungsorientiert denken: Reparaturdauer, alternative Urlaubsplanung
5. sich nicht als Opfer fühlen: schwierig, denn gemein ist das schon, aber Lachen hilft
6. keine Schuldzuweisung: dabei hätte es genügend Kandidaten gegeben
7. Nutzen von sozialen Netzwerken: okay, zumindest wisst ihr nun Bescheid

und wir wachsen weiter einige Meter über dem Wasser, haben den Überblick und ein doppeltes Ruderblatt.

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