Positionsmeldung

Nora

Willkommen

Positionsmeldung erzählt von Reisen. Manche führen aufs Meer, manche nur ein paar Schritte vor die Haustür, manche ereignen sich auf Papier, auf Bühne und Leinwand oder virtuell.

Ich freue mich über Begleitung.

 

57° 57' 11'' N, 16° 48' 11'' E

  • geo: 57° 57' 11'' N, 16° 48' 11'' E

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Gerade erst das Ruder repariert, gerade erst mit viel Wind und mithilfe des halben Hafens angelegt (mal wieder der Propeller, aber schweigen wir lieber davon), gerade erst Regen und Kälte getrotzt, und schon ist es auf einmal Sommer in Schweden, scheint die Sonne den ganzen Tag, liegen die Temperaturen weit über 20 Grad, weht nur noch eine leichte Seebrise an der Ostküste zwischen Tjust und Gryts Skärgard.

Durch das Schärenfahrwasser tuckern die Boote, biegen ab in Buchten, zu unzähligen natürlichen Häfen. Zwischen den kleinen und größeren Inseln lässt es sich gut und sicher ankern oder anlegen oder ankern und anlegen. Letzteres bevorzugen die Schweden, denn so braucht man weder ein Gummiboot aufblasen noch an Land paddeln. Allerdings sollte man wissen, an welcher Stelle das Wasser vor der Schäre tief genug ist.

website blog 158Mit Karte, Plotter und schwedischem Schärenführer verlassen auch wir den Weg zwischen roten und grünen Stangen. Eine Begegnung von Kiel und felsigem Grund gehört nicht zum Plan für diesen Sommer. Für den ersten Abend reicht uns das sichere Ankern in gebührendem Abstand vom Land und von anderen Booten, reicht statt des Landgangs ein Sprung von Bord — für Kapitän und Seemädchen (eine Woche sind wir zu dritt). Mit dreimaligem Kanalwechsel lässt sich sogar das WM-Viertelfinale verfolgen.

Am nächsten Tag sind wir mutiger, suchen uns eine einsame Bucht, werfen den Anker und fahren an die Felsen heran, das Seemädchen springt beherzt an Land und legt die Leine um den nächsten Baum. Auch ringsum füllen sich die Plätze, hinter den Bäumen ragen Mastspitzen auf. Am frühen Abend kommt ein Junge mit einem Boot vorbei und verkauft Gebäck, ein Ferienjob im unbewohnten Inselparadies. Dann ist es wieder still, plätschern nur ab und zu die Wellen an glatte Felsen, schleifen runder, was Eis scharfkantig hinterlassen hat, was sich Jahr für Jahr ein wenig mehr aus dem Wasser erhebt.

 
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