58° 15' 24'' N, 17° 0' 18'' E
Morgentau an der Reling, glasklares Wasser bis zum steinigen Grund. Hinter verschwommenen Silhouetten steigt eine goldene Sonne auf.
Wir borgen uns noch zwei Tage vom Sommer, zwei Tage im Schärenparadies. Selbst der Wind weht lau von Süd, treibt uns gemächlich voran. An dieser Ecke der Welt hat sich die Schöpfung besondere Mühe gegeben, hat den Fels blank poliert, die Bäume in tiefes Grün getaucht und dem Meer einen Seidenschimmer verpasst.
Die Fischerhäuser sind Feriendomizile geworden, nur wenige Menschen leben das ganze Jahr auf den Schären — Post, Baumaterial und Lebensmittel werden mit offenen Motorbooten geholt. Den einsamen Seglern wird freundlich begegnet: Ein Mann zeigt uns, wo wir festmachen können, ein anderer kommt mit dem alten Traktor den Abhang hinunter, um sich zu überzeugen, dass wir das Hamnengiften, die Gebühr für das Übernachten, auch an der richtigen Stelle einwerfen. Dann sind wir wieder allein.
Zwei Tage reichen bei weitem nicht … sind gerade genug für Staunen und Schwärmen. Vor zehn Jahren haben wir uns vorgenommen, noch einmal im Gryts-Skärgård vorbeizuschauen — es hat länger gedauert als geplant, es ist noch schöner als in der Erinnerung und es ist — Tusch und Trommelwirbel — unsere Empfehlung für einen Segelsommer.
But the days grow short when you reach September ...