52°31'22''N,13°23'18''E
The Music of Strangers (Morgan Neville) ist eindeutig einer der Höhepunkte des Festivals. Der Cellist Yo-Yo Ma, seit frühester Jugend als Wunderkind gefeiert, gründete 2000 das Silk Road Project, lud Musiker aus aller Welt ein, um die Musik der anderen kennenzulernen, sich auszutauschen und zusammen zu musizieren.
Der Dokumentarfilm im Berlinale Special skizziert kurz den Weg dahin und porträtiert vier der circa 60 Musiker, die in wechselnder Besetzung das Silk Road Ensemble bilden. Es ist die Suche nach Verbindung der Kulturen. Der Syrer Kinan Azmeh musiziert mit Kindern in einem syrischen Flüchtlingslager. Die Chinesin Wu Man besucht Musiker in einem chinesischen Dorf. Der Iraner Kayhan Kalhor, ein Meister auf eine alten persischen Instrument, kann seine Heimat nicht betreten. Die Spanierin Cristina Pato pflegt das Spiel auf dem galizischen Dudelsack und schreibt Lieder für die demenzkranke Mutter.
Und über allem die Musik, die Begeisterung, die Freude, die mitreißt. In den Applaus im Friedrichstadtpalast hinein erklingt Musik, erleben wir ein kleines Live-Konzert. Das Fremde ist ganz nah. Standing Ovations.
Unbedingt ansehen, sobald sich die Gelegenheit bietet!
Fremd bleibt der chinesische Wettbewerbsbeitrag Chang Jiang Tu (Yang Chao). Eine Flussfahrt auf dem Jangtse zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Leben und Tod, zwischen überwältigender Natur und alles niederreißendem Fortschritt. Bilder, Gedichte und immer wieder der Fluss, breit wie ein Meer, und die Armada der großen Lastkähne. Eine seltsame Reise.