52°31'22''N,13°23'18''E
Eine Lyrikerin in Amherst, eine Philosophielehrerin in Paris, eine Kulturmanagerin und eine Anthropologin in New York. Eine Biografie, ein Porträt, eine Komödie.
Vor 140 Jahren blieb Emily Dickinson in ihrer calvinistischen Familie, im engen Korsett gesellschaftlicher Tabus nur der Rückzug in ihre Gedichte und schließlich in ihr Zimmer. A Ouiet Passion (Terence Davies), wobei die Betonung bei Leidenschaft in diesem Film auf dem Leiden liegt, keine Freude nirgends, nur die Poesie. Das Bild einer mit sich selbst und allen anderen strengen Frau in Weiß, schmerzhaft realistisch dargestellt von Cynthia Nixon.
Wie geht eine Intellektuelle unserer Zeit in der Mitte ihres Lebens mit Verlusten um: L’Avenir (Mia Hansen-Love) zeigt umgeschönt aber auch unaufgeregt den Weg in ein anderes Leben, eine Neuorientierung. Isabelle Huppert findet als Lehrerin Halt in der Philosophie, ersetzt das Verlorene nicht, ist verletzt, unversöhnlich und findet sich in eine neue Rolle. Allein.
Die junge Maggie in Maggie’s Plan (Rebecca Miller) will ein Kind, aber keinen Mann. Sie hat alles geplant und landet dann doch in einer Beziehung mit Mann und Kind. Früher endeten so die Komödien, heute fangen sie damit erst richtig an. Maggie ist nicht glücklich und schmiedet einen nächsten Plan, um ihren Mann wieder mit seiner Ex-Frau zusammenzubringen. Kompliziert? Ja, schon und sehr witzig wie die beiden beruflich erfolgreichen Frauen alles planen, erfolgreich scheitern, und das Leben sich dann doch irgendwie zurechtruckelt. Großartig und sehr liebevoll gespielt von Greta Gerwig und Julianne Moore.