52° 27' 34'' N, 13° 18' 34'' E
Skandinavische Sommer in Pastell, quirliges Hongkong, neuseeländische Gelassenheit, das klare Türkis der Südsee und die Sonne Kaliforniens, schroffes Irland und sanftes Sri Lanka.
Und nun wieder Berlin, vier Wochen schon, die im Zeitraffer vorbeirauschen. Liegengebliebenes abarbeiten, Wäscheberge dezimieren, ordnen, reparieren und in die Arbeit einsteigen. Sich dem Tempo der Stadt anpassen, vom Inseldasein aufs Festland zurückkehren. 33 Wochen vom Wasser umgeben, an Meeren, Seen und Flüssen. Fremd ist das Vertraute geworden, während die Fremde vertrauter erscheint. Beim Sichten der Fotos, beim Erinnern, beim Erzählen.
33 Wochen, 231 Tage, 5544 Stunden selbst bestimmte Zeit, na ja beinahe, so ein bisschen abhängig doch von Wind und Wellen, Tiefdruckgebieten und tropischen Stürmen, von der Zuverlässigkeit der Fortbewegungsmittel, selbst wenn es sich dabei um den eigenen Körper handelte. Am Anfang das Erstaunen, so viel Zeit, immer noch so viel Zeit, in der Fülle zuhause — am Ende zeitlos. Der Genuss kommt beim Essen, Meile für Meile, Ort für Ort, Erfahrung für Erfahrung.
„Wo war es am schönsten?”, fragt eine Freundin.
Am schönsten war es, überhaupt diesen Luxus leben zu können, 33 Wochen aus dem Takt zu kommen, um den eigenen Rhythmus zu spüren. Wie schwer wir uns am Anfang taten. Wenn man so lange reist, muss man doch auch was erleben, muss zumindest alles sehen, was es zu sehen gibt. Das kitzelt die Perfektionistin in mir heraus, die das Schönste nicht verpassen will. Reiseführer sind Segen und Fluch zugleich, sie verraten mir, wo es am schönsten ist, treiben mich voran, weiter und weiter. Zum Glück habe ich einen Entdecker an meiner Seite, der mit großen Augen immer gerade das bestaunt, was es zu sehen gibt, den ausgetretene Pfade nicht die Bohne interessieren.
Am schönsten war es, wenn wir uns überraschen ließen, von Orten, von Menschen, von uns. Mit dem Boot einen neuen Ankerplatz erkunden, beim Essen mit den Tischnachbarn ins Gespräch kommen, einen Stellplatz finden und einen wunderbaren Blick geschenkt bekommen. Am schönsten war es, wenn wir bleiben konnten, und am schönsten war es, zu etwas Neuem aufzubrechen. Am schönsten war es, immer langsamer zu werden.
Am schönsten war es auch, immer wieder zurückzukehren.