52° 27' 34'' N, 13° 18' 34'' E
Reif liegt auf den Scheiben der Autos, auf Vorgartenbeeten und den ausgebrannten Feuerwerkskörper. Erstaunlich still ist es am Neujahrsmorgen, verlassen die Wege, ein guter Augenblick für Wünsche, die guten zum Neuen Jahr und die hoffnungsvollen fürs Neue Jahr.
Wenn ich mir was wünschen dürfte …
„Der Wunsch ist ein Begehren, das jemand bei sich hegt oder äußert, dessen Erfüllung mehr erhofft als durch eigene Anstrengungen zu erreichen gesucht wird”, so steht es im Duden. Wünsche haben stets etwas Irreales, sie richten sich in die Zukunft, die häufig dunkel ist wie der Zuschauerraum im Theater, bevor sich der Vorhang hebt.
In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat … so beginnen viele Märchen. Kinder glauben oft daran, dass Wünsche in Erfüllung gehen, wenn sie nur fest genug wünschen — was zu Weihnachten manchmal auch der Fall ist. Erwachsene nennen ein solches Denken Affirmation, es gibt sogar Bücher mit Anleitungen zum richtigen Wünschen — und tatsächlich klappt es sogar manchmal, denn das haben Wünsche nun mal an sich: Sie gehen ab und zu in Erfüllung.
Schaden können Wünsche jedenfalls nicht, das wunschlose Glück aber ist ein Phantom, die Jagd danach der sichere Weg ins Unglück. Warum sollten wir auf Begehren, Verlangen, Streben und Sehnsucht verzichten und auf das Glück, jemandem einen Wunsch zu erfüllen — wobei sich im günstigsten Fall Glück im Doppelpack ergibt?
Wenn ich mir also was wünschen dürfte, und irgendjemand im Universum das hört, dann wünsche ich mir für 2014 etwas Glück für jeden, glückliche Sekunden, Minuten, vielleicht sogar Stunden. Ich weiß, das ist viel, aber ich würde mich wirklich darüber freuen — versprochen.