Positionsmeldung

Nora

Willkommen

Positionsmeldung erzählt von Reisen. Manche führen aufs Meer, manche nur ein paar Schritte vor die Haustür, manche ereignen sich auf Papier, auf Bühne und Leinwand oder virtuell.

Ich freue mich über Begleitung.

 

42° 30' 27'' S, 173° 9' 15'' E

  • geo: 42° 30' 27'' S, 173° 9' 15'' E

Wo fährt man hin, wenn es in alle Richtungen jede Menge Natur zu sehen gibt, wenn überall grandiose Blicke und auf jeden Fall viele neue Dinge warten?

website blog 91Wir lassen den Zufall entscheiden und nehmen in Hanmer Springs zwei Anhalter mit, die auf einer Wanderung um die Südinsel sind. Die Tracks über Berge und Klippen, durch Wälder und Wiesen sind mit Straßenstrecken verbunden, und eine dieser Strecken fahren wir nun hoch Richtung St Lewis Pass mit neuseeländischen Studenten, die mit zwei Rucksäcken, Gitarre und Wanderstab gerade noch in unseren Campervan passen. In Neuseeland trifft man immer auf irgendeinen Weg zum Wandern oder ein Gespräch. Auf der Südinsel leben etwa 1,5 Millionen Menschen und auf der Nordinsel knapp drei, was erklärt, warum jede Gelegenheit zur Unterhaltung gern genutzt wird, denn wer kann schon wissen, wann sich wieder eine ergibt. Die jungen Männer wandern von Hütte zu Hütte, auf den Tracks die beliebtesten Übernachtungsmöglichkeiten, weil man dort ein wenig mehr Schutz vor Sandfliegen hat als im Zelt. Nur hoch oben in den Bergen sei man einigermaßen sicher vor den Plagegeistern.

Den St James Walkway kann man je nach Kondition in drei bis fünf Tagen bewältigen. Wir beschränken uns auf den Anfang, wandern eine Stunde hin und eine zurück. Mutterseelenallein, doch verlaufen kann man sich nicht, auf großen Hinweistafeln werden die Wege mit Zeitangaben erklärt. Unten rauscht ein Fluss und oben ziehen die Wolken. Ohne die kleinen roten Dreiecke an Pfählen und Bäumen kämen wir uns vor wie in den Mittelerdewäldern. Moos, Flechten, knorrige Baumrinden.

website blog 92Auf der Westseite soll das Wetter schlechter sein, deshalb zieht es uns wieder zurück gen Osten an Feldern mit Wassersprengern vorbei, die wie Riesenspinnen über Weinreben hocken. Geschorene Schafe drängen sich zitternd aneinander, Alpakas recken die langen Hälse. Die Städtchen bestehen nur aus wenigen Straßen, einem Laden für Lebensmittel und einem anderen für alles andere. Am Abzweig zum Mt Lydford steht ein großes Blockhaus mit zehn Plätzen für Camper und drei Whirlpools mit Blick auf die Berge. Servicekräfte sind ein junges Paar aus Deutschland auf Work&Travel Tour durch Neuseeland. Auch sie sind zufällig hier vorbeigekommen und haben sich dann richtig mit Lebenslauf um die Stellen beworben. Den wunderschönen Platz haben wir fast für uns allein, erst diese Saison haben neue Eigentümer die Gaststätte übernommen. Für die weichen Europäer werden sogar zusätzliche Decken aus den Zimmern geholt, und so schlafen wir kuschelig warm von Bergen umgeben.

 
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