Positionsmeldung

Nora

Willkommen

Positionsmeldung erzählt von Reisen. Manche führen aufs Meer, manche nur ein paar Schritte vor die Haustür, manche ereignen sich auf Papier, auf Bühne und Leinwand oder virtuell.

Ich freue mich über Begleitung.

 
  • Genüsse

    42° 31' 40'' S, 172° 49' 48'' E

     

     

    website blog 77Peking-Ente in hauchdünne Reisfladen gewickelt, Erbsensprossensuppe mit Krabben, gewürzter Reis und gefüllte Klöße. Schwarzes Sesameis oder Eis mit grünem Tee und Pistazien.

     

    Neben dem Futter für die Augen sind auch Genüsse für den Leib in Hongkong allgegenwärtig. An jeder Ecke brutzelt und köchelt es, überall wird gegessen. Kantonesisch, nordchinesisch, thailändisch, aber auch spanisch, indisch und sogar deutsch, wobei sich die chinesische Küche nach diesem Besuch völlig rehabilitiert hat. Die ganz unterschiedlichen Kleinigkeiten erinnern mich an eine Szene in Michael Endes Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer: Jim und Lukas haben großen Hunger und bekommen von einem kleinen Chinesen, ich glaube, er hieß Ping, viele klitzekleine Becher mit Reis in allen möglichen Geschmacksrichtungen serviert. Vielfalt, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.

     

    Ganz anders im Flugzeug. Nicht nur was den Platz angeht eine sehr rudimentäre Geschichte. Allerdings hat sich Air Newzealand für die Sicherheitsinstruktionen etwas ganz Spezielles einfallen lassen: Elben, Zwerge, Hobbits und andere Bewohner von Mittelerde zeigen das richtige Verhalten im Ernstfall, selbst Peter Jackson findet den Schatz, den Gollum zwischen den Sitzreihen sucht.

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    Auf der anderen Seite der Welt steigen wir aus dem Flugzeug, am Nachmittag in Neuseeland, mitten in der Nacht für meinen Körper, das Gewohnheitstier — eine umgestellte Uhr allein überzeugt ihn nicht. Leicht benebelt vergeht der Abend und wird zu einer kurzen Nacht. Genussvoll und vielfältig ist das Essen auch hier im sehr englischen Christchurch. Der Blick erschrickt eher vor den noch sichtbaren Folgen des Erdbebens. Noch nach drei Jahren fehlen Wände von Gebäuden, prägen Trümmerbrachen und Baustellen das Bild der Innenstadt. Dazwischen und daneben Parks und Restaurants, Geschäfte und Hotels und freundliche, sehr kommutative Menschen. Die Urgroßeltern des Taxifahrers stammen aus Tempelhof, die Vermieterin des B&B lässt sich von unserer Reise erzählen und die Fahrerin, die uns am nächsten Tag zum Campmobil fährt, möchte ganz genau wissen, wie es denn heute in Berlin aussieht und wie Ost und West zusammenwachsen.

     

    Hi, love. What can I do for you? 

  • Hongkong — Stadt des Lächelns

    22° 18' 3'' N, 114° 10' 46'' E

     

    website blog 71

    Dunstschleier tauchen Hochhäuser und Bergspitzen in helles Winterlicht, eine märchenhafte, leicht unwirkliche Silhouette über dem Victoria Harbour. Die Wintersonne ist warm, doch vom Meer weht ein kalter Wind, da gesellen sich Wollpullover und Schal zur Sonnenbrille.

    Elf Stunden dauert der Flug von Frankfurt nach Hongkong. Dann ist es achtzehn Stunden später — ganz fremd und doch nicht verloren, sondern gut aufgehoben. Natürlich ist die schiere Menge an Hochhäusern auf relativ kleiner Fläche, sind die glitzernden Glasfassaden beeindruckend. Mehr noch die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft an Schaltern, Bussen, Bahnen. Vielleicht ist es das, was diese Riesenstadt so wenig anstrengend macht. Und viele Schilder helfen, sich schnell und einfach durch die Straßen zu bewegen. Geordnetes Gewimmel im Gewirr sich kreuzender Fußgängerbrücken.

    website blog 73Nach der Fahrt mit der roten Schweizer Bergbahn liegt uns die Stadt zu Füßen: die modernen Hochhäuser der Einkaufspaläste auf Hongkong Island und gegenüber auf der anderen Seite des Hafens Kowloon (neun Drachen), wo sich Hotel an Hotel reiht, und selbstverständlich ebenfalls eingekauft werden kann. Früher hat die Bahn die Bewohner des Bergs hinauf gebracht, vier Stationen gab es. Heute nehmen Einheimische wahrscheinlich lieber den Bus, denn an Berg- und Talstation stauen sich die Touristen. Und was gibt es noch dort auf dem Victoria Peak? Zwei riesige Einkaufszentren samt Restaurants. Schulkinder sprechen uns auf dem Platz an, sie sollen ihr Englisch mit einem Fragebogen an Mann und Frau bringen. Etwa zehn sind sie und noch nicht ganz sicher in der Sprache, die zweite offizielle Amtssprache in Hongkong ist. Zum Abschied nimmt die Lehrerin ein Foto auf. Vier lächelnde Gesichter vor und ein fünftes, ebenfalls lächelnd, hinter der Linse.

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