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Recht auf Glück
52°31'22''N,13°23'18''E
Ein Recht auf Glück hat der Festivalchef für die 66. Berlinale als Motto ausgerufen. Natürlich möchte jeder glücklich sein und es sind die wundervollen Momente, in denen es auch gelingt. Manchmal sogar in den Filmen.
In dem Eröffnungsfilm Hail, Caesar! (Joel und Ethan Coen) ist es eher das Glück des Zufalls, das dem Studiochef Mannix unter die Arme greift. Aber der Plot ist sowieso nicht das Wichtigste an der rasanten Abfolge von Filmzitaten aus dem Hollywood der 50er Jahre, grell und bunt entfalten sie ihren Zauber und werden im selben Moment gebrochen. (Meine persönliche Lieblingsszene ist die Tanzszene in einer Matrosenbar, in der Channing Tatum wie Gene Kelly singt und steppt bis alle Matrosen in ausgelassener Erotik miteinander tanzen.) Demontiert wird Stück für Stück nicht nur der Zauber Hollywoods, sondern auch die verklemmte, kommunistenfeindliche Atmosphäre, wobei auch idealistische kommunistische Drehbuchautoren ihr Fett wegbekommen, dazu alle Kirchen, Schauspieler und Regisseure. Kurzum, ein anarchisches Vergnügen.