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Sprache und Würde
52° 27' 34'' N, 13° 18' 34'' E
Le Havre ist ein Film von Aki Kaurismäki aus dem Jahr 2011. In sehr stilisierten Bildern schildert er die Geschichte vom Schuhputzer Marcel Marx, der einem Flüchtlingsjungen aus Afrika hilft, zur Mutter nach London zu kommen. Ein humanistisches Märchen, in dem selbst der strenge Polizist am Ende den Jungen schützt. Film ist keine Realität, sagt Kaurismäki. Bei ihm tragen die Flüchtlinge ihre besten Sachen, als die Polizei den Container aufbricht, sprechen die kleinen Leute in gewählten Worten, sind Kulissen saubere, bis ins Kleinste ausgeklügelte Farbkompositionen.
Was hat das mit Würde zu tun? Sprache und Bilder verleihen den Menschen Würde, geben ihnen zurück, was menschenunwürdige Bedingungen ihnen genommen haben. „Würde ist das, was uns als Menschen ausmacht.” Kaurismäki will nicht Menschen in ihrem Elend zeigen, sondern Menschlichkeit. Die Rückeroberung von Würde durch Sprache, nennt es der Hauptdarsteller.