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La gente de Buenos Aires
34° 37' 13.84" S 58° 22' 18.322" W
Die Menschen in Buenos Aires wirken entspannt, es bleibt immer noch Zeit für ein paar Worte, gerne auch ein paar Worte mehr. Man wartet geduldig in langen Schlagen auf den Bus, am Ticketschalter, im Supermarkt, beim Internetanbieter. Wahrscheinlich ist es zum Teil auch schlichter Fatalismus, wahrscheinlich ist es nicht immer leicht, gelassen zu bleiben, doch die Gelassenheit ist spürbar, bei Eltern mit ihren Kindern, bei Paaren und Freunden, in den Läden, auf den Straßen. Angesichts der ökonomischen Situation könnte es auch völlig anders sein.
Für uns ist Buenos Aires ganz wunderbar und sehr günstig, denn neben dem Wechselkurs der Banken und Wechselstuben (ca. 60/1), gibt es den halboffiziellen (80/1) und mit der Kreditkarte ist es sogar 100/1. Wer bar bezahlt, bekommt oft Rabatt. Für uns ist das gut, für viele hier eine Katastrophe, mit der sie seit Jahrzehnten leben. Keine Änderung in Sicht, das Land ist hoch verschuldet, die Zinsen der ausländischen Kredite erdrückend, Investitionen Mangelware. Da sich niemand auf die Politik verlassen kann und will, versuchen alle, auf ihre Weise Geschäfte zu machen. Es läuft also irgendwie, dennoch, meistens, mas o menos. Schwarzgelbe Taxen durchstreifen die Straßen auf der Suche nach Fahrgästen, Straßenhändler preisen ihre Waren an, der Tauschhandel lebt wieder auf, und wer kann, bietet Führungen und Privatstunden für Touristen gegen harte Währung an, die kann man sparen für größere Ausgaben.
Und die Buchläden sind voll, die Museen ebenso, die Cafés und Bars, die Parks — vor allem die Parks, denn Argentinier picknicken gerne und oft —, man trifft in den Straßen am Abend und auf den Milongas, die Tangotanzveranstaltungen, draußen und drinnen, verabredet oder sowieso jede Woche.