Positionsmeldung

Nora

Willkommen

Positionsmeldung erzählt von Reisen. Manche führen aufs Meer, manche nur ein paar Schritte vor die Haustür, manche ereignen sich auf Papier, auf Bühne und Leinwand oder virtuell.

Ich freue mich über Begleitung.

 
  • Abschied in Auckland

    36° 50' 55'' S, 174° 43' 53'' E

     

     

    website blog 123Das Wetter hat sich entschlossen, uns den Abschied leicht zu machen. Zyklon Lusi fegt über die Nordinsel, es regnet und windet die letzten zwei Tage unserer Reise. Da ist es gut, eine feste Unterkunft zu haben, noch dazu eine so wunderbare wie das Sunderland B&B in Ponsonby, einem grünen Stadtteil mit hübschen Holzhäusern, kleinen Geschäften und Restaurants für jeden Geschmack.

    Aus dem Fenster geht der Blick weit über die Stadt, von der wir den Hafen (natürlich), den Vorort Devonport und Ponsonby näher kennenlernen. Größer ist alles, auch ein wenig voller — hier leben beinahe so viele Menschen wie auf der ganzen Südinsel —, aber immer noch entspannt. Beeindruckend ist auch der Platz, den sich die Stadt nimmt. Raum ist auch ein Schlüsselwort der Reise, etwas, das Neuseeland mehr noch als alle Naturschönheiten von anderen Zielen unterscheidet: Es gibt unglaublich viel Platz. Unvorstellbar in Europa, selbst in abgelegenen, wenig besiedelten Gebieten ist man nie so weit entfernt, denn hier kommt erst einmal der Ozean und dann eine ganze Weile nichts. Wie werden die Weite vermissen, das Meer und die Freundlichkeit.

    website blog 121Im Hafen wird St.Patrick's Day gefeiert, wie wohl überall auf der Welt, wohin es irische Auswanderer verschlagen hat. Am Kai liegen große Wettkampfschiffe, dort fahren die Fähren zu den Inseln ab. Für eine Überfahrt verziehen sich die Wolken, zeigt uns die City of Sails, warum sie auf Platz vier der Großstädte mit der höchsten Lebensqualität steht.

    Nicht nur deshalb fällt uns der Abschied schwer von zwei Monaten auf den Inseln am anderen Ende der Welt, vom entspannten Leben, und nicht zuletzt von Donald und Kathy, unseren warmherzigen Gastgebern der letzten zwei Tage.

    So you will come back? Yes.

    And you'll tell your friends? Yes.

    And they will come, too? Yes.

    Der Ausreisestempel ist im Pass. Mit einem Lächeln verabschiedet sich Neuseeland.

  • Rotorua

    38° 7' 35'' S, 176° 14' 40'' E

     

     

    website blog 115Überall brodelt und blubbert es, dampft aus Erdlöchern und Flüssen. Auf dem kühlen See schwimmen schwarze Schwäne, doch der Grund unter den Füßen ist warm, man muss nur wenige Zentimeter buddeln und stößt auf warmes, fast schon zu heißes Wasser. Natürlich gibt es ein Spa, aber auch Hotel, Motel und Campingplätze haben Hot Pools gespeist aus natürlichen Quellen.

    Wir sind in einem recht aktiven Thermalgebiet mit Geysiren, heißen Quellen und Vulkanen, nach den frischen Wellenbädern des Pazifik ist faules Herumliegen in badewannenheißen Pools eine schöne Abwechslung — schon am Morgen auf dem Campingplatz und dann länger im Waikite-Village, wo sich eine Gemeinde zusammengetan hat, um am brühheißen Fluss einen Paradiesgarten mit kleinen und großen Becken, sowie einem Pfad zur dampfenden Quelle zu schaffen. Der Eintritt ist an diesem Tag frei. Eine Hauptleitung ist gebrochen, doch um die Mittagszeit repariert. So können wir doch das ausgetüftelte Zuleitungssystem bewundern, dass die unterschiedlich warmen Becken stetig mit Frischwasser füllt.

    website blog 114Where are you guys from? Have you had a good soak? Freundliches Miteinander aus vielen Ländern.

    Genügend durchgeweicht kehren wir zurück in die Stadt. Im Basement-Kino, neben Kletterwand und Backpacker-Hotel, läuft Dallas Buyers Club, großartig gespielt, beeindruckend und beklemmend. Ein Plädoyer für Toleranz und Mitmenschlichkeit, für das Leben in aller Vielfalt, mit allem Schmerz und allen Widersprüchen. Genau das sollte Kunst tun, ganz egal aus welcher Sparte.

  • Von der Tasman Sea zum Pazifik

    39° 25' 57'' S, 176° 52' 25'' E

     

     

    website blog 108On the road again …

    Entgegen allen Plänen haben wir den Aufenthalt in Wellington aufs Doppelte verlängert, haben die Stadt und die Annehmlichkeiten einer festen Behausung genossen und beginnen unsere Fahrt über die Nordinsel mit einer Schleife an die Westküste. Unser Ziel ist Te Horo Beach, denn dort lebt Fiona.

    Fiona ist Flinchlock® Release Therapeutin, eine neuseeländische Form der Behandlung erstarrter Strukturen im Knochengerüst, und kennengelernt haben wir sie auf dem Underground Market in Wellington, wo man samstags nicht nur alle möglichen Dinge kaufen kann, sondern auch Massagen und virtuelle Realität ausprobieren kann. Da Stadtspaziergänge Gift für den Rücken des Gatten sind, war die Gelegenheit günstig, und der Erfolg führt uns nun an die Strände der Kapiti Bay.

    Am Abend machen wir zum ersten Mal die Bekanntschaft eines privaten Sicherheitsdienstes, denn am wunderschönen Strand von Te Horo ist Freedom Camping verboten. Falls wir aber Alkohol getrunken hätten, könnten wir bis zum Morgen bleiben. Haben wir und können so in Ruhe den Sonnenuntergang am mit Holzstücken übersäten Strand betrachten.

    website blog 109Mehr Leute, mehr Regeln und mehr Verkehr gibt es auf der Nordinsel, mehr Sonne soll es auch geben. In vier Tagen beginnt der Herbst, also schnell quer über die Insel zu den Pazifikstränden und, wie sich auf dem Weg herausstellt, zu dichten Wolken und Regentropfen. Nach einer weiteren Nacht auf einem, diesmal offiziellen, Platz zum freien Campen ist der nächste Stop eine Dumping-Station — zwei Tage sind echt das Maximum für Schmutzwassertank und Toilette. Öffentliche Entsorgungstellen gibt es genügend, doch die nächste ist voll und deshalb gesperrt, weshalb wir noch ein Stück weiter nach Norden fahren und zu Mittag auf einem Campingplatz am Meer stehen, etwas erhöht über dem schwarzen Strand, auf den die Wellen donnern. Ein paar Stunden später zeigen sich blaue Flecken am Himmel, wärmen uns Sonnenstrahlen, werden die Wellen zahmer. Der Strand gehört uns allein, das Meer ist wunderbar … und es gibt keine Sandfliegen, na ja fast keine.

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